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Der Hammer » Das Menschenrecht der freien Meinung

27. September 2017 By kvas

Das Menschenrecht der freien Meinung

thumbnail of Hammer_91_2017-09
Der Hammer Nr. 91, September 2017

Zivilgesellschaftliche Einsätze des Internationalen und Österreichischen P.E.N.-Clubs

In zweiundzwanzig Ländern werden Schreibende ermordet, die das Menschenrecht der freien Meinung für sich beanspruchen. Wir stehen am Beginn einer Entwicklung, die nicht nur Europa verändert. Sichtbarer Ausdruck ist der amtierende US-amerikanische Präsident, der die Entsolidarisierung massiv vorantreibt. Unsere Autoren-KollegInnen, die aus den Ländern stammen, aus denen die Menschen in Scharen fliehen, werden für ihr Schreiben verfolgt, in Gefängnisse gesteckt, gefoltert und hingerichtet. Noch immer ist es fast unmöglich, einer/m verfolgten Autor/in in Österreich Unterschlupf zu bieten. Die entsprechenden Gesetze lassen kaum Handlungsspielräume zu. Wenn österreichische Botschaften verfolgten Schreibenden Visa mit der Begründung verweigern, es besteht der begründete Verdacht, dass die oder der Antragstellende fliehen möchte und nicht mehr zurückkehren werde, ist ein Gipfelpunkt an Menschenverachtung erreicht.

Wo sind die Zeiten, in denen der PEN helfen konnte, einen Nansen-Pass auszustellen? Der Nansen-Pass war ein Reisepass für staatenlose Flüchtlinge und Emigranten. Er wurde 1922, nach dem Ersten Weltkrieg, vom Hochkommissar des Völkerbundes für Flüchtlingsfragen, Fridtjof Nansen, für russische Flüchtlinge entworfen. Er wurde dafür und für seine Hilfsaktion in den Hungergebieten der Sowjetunion noch im selben Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Angesicht der Bedeutung dieses Passes – die Namen Marc Chagall, Igor Strawinski, Rudolf Nurejev, Anna Palowa und Vladimir Nabokov seien stellvertretend für jene genannt, denen er das Überleben ermöglichte – ist es nicht unbillig zu fordern, solch ein Reisedokument wieder einzurichten. In Überschuss lebende Gesellschaften in wohlhabenden Staaten sollten sich diesen »humanitären Luxus« erlauben dürfen. Und wenn es schon keine weltweite und auch keine EU-weite Regelung gibt, so fordere ich eine für Österreich anwendbare Lösung: 20 Autorinnen und Autoren aus gefährdeten Regionen sollen nach Österreich dürfen, um hier ungefährdet zu leben und zu schreiben.

Helmuth A. Niederle

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