
Lisa D: Upcycling-Mode
Unter Recycling (Rückführung) versteht man, dass ein Stoff ohne neuen Rohstoffeinsatz und ohne einen hohen Energieeinsatz wieder genau zu dem Stoff wird, der er früher war. Es ist also eine Wiederverwertung oder Wiederaufbereitung von Abfallstoffen, bei der die gewonnenen Einzelstoffe wieder in den Rohstoffkreislauf eingespeist werden, z.B. wenn aus Plastikflaschen Plastik, aus alten Reifen Gummi gewonnen wird. Im Textilsektor wurde früher z.B. aus Leinen und Baumwolle Papier, oder werden heute in Italien aus alter Wolle neue Wollstoffe erzeugt (Cardato). Im Allgemeinen beinhaltet diese Kreislaufwirtschaft keinen oder nur wenig gestalterischen Einsatz, aber die Übergänge sind fließend.
Auch das Cradle-to-Cradle-Konzept, das 2002 von Michael Braungart und William McDonough entwickelt wurde, geht in diese Richtung: Das T-Shirt soll zum Dünger für das Baumwollfeld werden. Das einstige Produkt wird zum Rohstoff für ein völlig neues Produkt. Designer sind allerdings herausgefordert, Produkte zu entwerfen, die das ermöglichen.
Beim Upcycling handelt es sich dagegen um eine Art Aufwertung bereits in der Welt befindlicher Dinge oder nutzlos gewordener Stoffe, die in höherwertige Produkte oder Gebrauchsgegenstände umgewandelt werden. Diese Weiterverwertung von vorhandenen, bereits bearbeiteten Gegenständen und Materialien reduziert die Neuproduktion von Rohmaterial und verringert damit Energieverbrauch, Luft- und Wasserverschmutzung sowie Treibhausgasemissionen. …