Wasser, Texte, Bilder: Poesie in der Alten Schmiede im Jänner
Liebe Leserin, lieber Leser,
»wie ein wogendes Wasser, dessen Bewegung einmal das eine, einmal das andere Teilchen an die Oberfläche bringt«, so beschreibt die Literaturwissenschaftlerin Alexandra Millner die seit über 35 Jahren anhaltende Textproduktion des Atterseer Autors, bildenden Künstlers und Berufsfischers Hans Eichhorn. Lakonisch, voller Sprachspiele und Pointen, absurd, selbstreflexiv – mit seinem Buch FAST das Große Haus legt der Autor nun ein 600-seitiges Opus Magnum vor, das außerdem mit zahlreichen bildstarken Beispielen seiner gestischen, dem Tachismus nahe stehenden Malerei aufwartet. »Wo nichts stimmt und die Koordinatensysteme purzeln, dort muss eine Ordnung am Werk sein, die fast den Durchblick zu haben scheint und die wir in mancherlei Wegen und Umwegen zur Sprache bringen wollen […] Wo ist demnach zu beginnen?«, fragt sich der Autor. Am besten gleich bei der Buchpräsentation in der Schmiedewerkstatt, diesen Mittwoch, 22.1., ab 19 Uhr.
Tags darauf, am 23.1., um 19 Uhr, eine Veranstaltung der Reihe Literatur als Zeit-Schrift: Die HerausgeberInnen der perspektive – hefte für zeitgenössische literatur, Ralf B. Korte (Berlin) und Silvia Stecher (Graz), stellen die letzten beiden Ausgaben der Zeitschrift vor und sprechen mit den BeiträgerInnen Evelyn Schalk (Graz), Maximilian Scheffold (Wien) und Nora Tunkel (Wien) über die Heftdiskurse. In Ausgabe 96/97 stör bild test fungiert das abstrakte, den narrativen Fluss des Fernsehens durchbrechende Testbild als Denkanstoß und Leitmotiv; Ausgabe 98/99 enthält u. a. vielfältige textuelle und visuelle Arbeiten, die sich mit dem Thema ‚Schach‘ auseinandersetzen.
räume für notizen: Das sind Räume für Poesie in einem Begegnungsgebiet schriftlicher, grafischer, performativer (Tanz, Musik) Ausdrucksformen, die sich mitunter digitaler Technik bedienen. Ganz konkret zu Räumen für solcherlei Notizen werden die Alte Schmiede, die galerie wechselstrom und die Kunsttankstelle Ottakring in der Grundsteingasse 44 + 45 am 27., 28., 30.1. und am 13.2. In Rückgriffen auf das seit vielen Jahren in der Buchreihe Raum für Notizen (edition ch) gebildete Wissen um in diesem Bereich tätige KünstlerInnen findet das Festival statt, inklusive der Ausstellungen transmedial art books & zines – einer Art erweiterter, übergroßer Raritäten-Büchertisch (sowohl in der Grundsteingasse wie auch in der Alten Schmiede) – und der Ausstellung rooms for notes in der Grundsteingasse, die nicht-ephemere Werke von am Projekt beteiligten KünstlerInnen zeigt. Ein Blick ins Programm, ein Besuch wird sich lohnen.
Mit diesen abwechslungsreichen Programmaussichten senden Ihnen die besten Grüße
Daniel Terkl, Johanna Öttl und das Literaturteam der Alten Schmiede