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Literatur » Ermunterungsbriefe » Maxim Kantor • Thomas Stangl • Angelika Reitzer • Antonio Fian • Franz Josef Czernin über die Brüder Grimm / im Dialog mit Tim Trzaskalik

21. Februar 2018 By kvas

Maxim Kantor • Thomas Stangl • Angelika Reitzer • Antonio Fian • Franz Josef Czernin über die Brüder Grimm / im Dialog mit Tim Trzaskalik

Ermunterungsbrief Februar 2018 #2

Geschätzte den Dicht- und Erzählkünsten Verbündete,

am kommenden Montag, 19.2., um 19 Uhr stellt der als bildender Künstler mit seiner Ausstellung auf der Biennale 1997 zu Weltruhm gelangte Maxim Kantor mit Cornelius Hell (Einleitung, Moderation) seinen monumentalen, gesellschaftskritischen Roman Rotes Licht vor – »Ein Porträt Russlands, ein Kriegs- und Schelmenroman, ein Krimi.« Es ist ein überaus informatives und spannendes Gespräch mit Maxim Kantor (auf Englisch) erwartbar. Markus Köhle liest aus der deutschsprachigen Übersetzung.

*

Am Donnerstag, dem 22.2., um 19 Uhr, stellt Thomas Stangl im Literarischen Quartier  erstmals seinen neuen Roman vor. Fremde Verwandtschaften begleitet einen Wiener Architekten auf eine Reise nach Westafrika, die basale Gewissheiten über das eigene Denken und Handeln in Frage stellt. Johannes Tröndle, der die Lesung einleitet und im Anschluss mit Thomas Stangl ins Gespräch tritt, schreibt über den Roman: Zwischen Europa und Westafrika, zwischen Wien, Paris und Belleville, Orten des Übergangs, zwischen Traum und Erinnerung zieht Thomas Stangl Verbindungslinien, mit großer Genauigkeit in der Beschreibung, und zieht der »Architekt« das Romangebäude hoch, dessen poetische Ebenen von doppelten Böden und versteckten Durchschlüpfen zwischen den Welten gekennzeichnet sind.
Paul Jandl in der Neuen Zürcher Zeitung: Thomas Stangls Romane erzählen in gleissender Präzision von den Passagen zwischen Ich und Welt. Und davon, wie die beiden unter den Wahrnehmungserfahrungen der Moderne ineinander übergehen […].

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Am Dienstag, 27.2., um 19 Uhr, präsentiert Angelika Reitzer ihren neuen Roman Obwohl es kalt ist draußen zum ersten Mal in einer Lesung. Sie erzählt darin auf sachliche und zugleich einfühlsame Weise von der Suche ihrer Protagonistin nach einem gemäßen Leben, vom Balanceakt zwischen gesellschaftlich vorgeprägten Bahnen und einem gewaltigen Freiheitsdrang.
Cornelius Hell in der Ö1-Sendung Ex Libris, 2010, anlässlich des Erscheinens von Angelika Reitzers Roman unter uns: Angelika Reitzer versteht sich auf die Mikroszenen, sie kann geradezu alltägliche Situationen sprachlich in neuem Licht erscheinen lassen, das hat sie schon mit ihren Prosabänden »Taghelle Gegend« und »Frauen in Vasen« bewiesen. Und sie generiert einen Prosastrom, der es nicht zulässt, dass der Leser in einer konsumierbaren Geschichte Platz nimmt.

*

In einer besonderen Verbindung von Gegenwart und Rückblick gestalten Antonio Fian und Markus Köhle am Mittwoch, dem 28.2., einen Abend mit dem jüngsten, vor allem lyrische Texte enthaltenden Buch und mit dem ersten Roman Antonio Fians, Mach es wie die Eieruhr (2018) einerseits und Schratt (1992) andererseits. Markus Köhle schreibt in Ankündigung des Abends: Fian beherrscht die Dichtkunst, kann auch zeichnen und vermag originell zu unterhalten. Nicht nur unterhalten, aber auch das können und wollen seine Romane. »Schratt« feierte neulich sein 25-jähriges Jubiläum. […] Der junge Romancier trifft auf den gereiften Dichter. Eine spannende Begegnung – Beginn: 19 Uhr.         

*

Donnerstag, der 1.3. ist Franz Josef Czernins dichterischen Reflexionen gewidmet, die sich jüngst insbesondere auf die Märchen von Jakob und Wilhelm Grimm richteten. Um 18 Uhr gestaltet Czernin eine Stunde der literarischen Erleuchtung zu diesen Märchen und den eigenen literarischen Verwandlungen derselben, die gerade unter dem Titel Der goldene Schlüssel erschienen sind. Um 19.30 Uhr liest er dann aus dem korrespondierenden Band Das andere Schloss und tritt mit dem Autor und Übersetzer Tim Trzaskalik in einen Dialog – Tim Trzaskalik über diese beiden jüngsten Publikationen Franz Josef Czernins:
Czernin verwandelt die Kinder- und Hausmärchen von Jacob und Wilhelm Grimm. Czernin lässt aus Splittern ihrer vermeintlichen Naturpoesie, die nach einem Wort von Wilhelm Grimm »auf dem von Gras und Blumen bewachsenen Boden zerstreut liegen und nur von dem schärfer blickenden Auge entdeckt werden«, eine bisweilen geradezu humoristische Prosa hervorgehen, in der er die Sprachvertrautheit der Grimm’schen Wunderlichkeiten zuspitzt. Eine Einladung an den Leser zum gemeinsamen Spiel mit der Sprache, mit Homonymen, Katachresen, Redensarten und Gemeinplätzen, auf der Suche nach der spezifischen Erfahrung, wie sie der Idee der Poesie zugrunde liegt: was aus Sicht der ersten Person erfahrbar ist, wenn die Märchen auf dich, auf mich oder auf alle, auf keinen deuten. Passt »Der goldene Schlüssel« in »Das andere Schloss«? Im zweiten Band versammelt Czernin Reflexionen und Notizen, die er während der Arbeit am ersten niedergeschrieben hat. In einem mitunter aphoristischen Logbuch geht es um den grundsätzlichen Einsatz, der in der Poesie auf dem Spiel steht: um die praktische Frage nach Gelingen und Scheitern einer »Gewissenserforschung«, in der wir aus Sprachlust, aus Hingabe an die Sprache unentwegt auf- und verschlüsseln, was uns im poesielosen Leben widerfährt: »Die Grimm’sche Form: Da ist etwas jemandem geschehen. Es ist ihm zugestoßen.«

Wir laden Sie wieder sehr herzlich zur Begegnung mit unseren Gästen ein,
Ihr Literatur-Team der Alten Schmiede


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