»Hörspiel ist ein doppelter Imperativ«, formulierten Ernst Jandl und Friederike Mayröcker 1969. Im selben Jahr bekam mit ihrem Hörstück Fünf Mann Menschen erstmals ein formal avanciertes, ein konkretes Sprachspiel den bedeutenden »Hörspielpreis der Kriegsblinden« zugesprochen. Ernst Jandl und Friederike Mayröcker haben der Entwicklung des Hörspiels von einer schriftfixierten zu einer eigenständigen akustischen Kunstform nachhaltig Impulse verliehen.
Die akustische Welt ist nicht so umfassend vermessen und kartografiert wie die sichtbare. Hör! Spiel! – der Aufruf, zu hören und zu spielen: darin liegt die Aufforderung, den sensorischen und semantischen Spielraum des Akustischen zu erkunden.
Ernst Jandls und Friederike Mayröckers »doppelter Imperativ« adressierte übrigens ausdrücklich AutorInnen und HörerInnen. AutorInnen, die in diesem Sinn als hörend und spielend gedacht werden können, machen das Programm des Hör! Spiel! Festivals aus. Die Rufezeichen, die das Festival im Namen trägt, umwerben ein hörspielendes Auditorium.
In diesem Jahr stehen an vier Abenden die Uraufführung eines Live-Hörstücks (3.3.), Präsentationen zweier radiophiler Initiativen außerhalb der Sender sowie neuerer Hörstücke österreichischer AutorInnen (5.3. & 10.3.) und das Porträt einer besonders produktiven Zusammenarbeit zwischen Autor und Regisseurin auf dem Programm (12.3.). Die sonntäglichen Vorspiele (1.3. & 8.3.) laden ein, gemeinsam Werke in ganzer Länge zu hören und mehrere Arbeiten der beteiligten AutorInnen kennen zu lernen.
Einige der beteiligten ORF-Produktionen sind auf der Website des Ö1-Kunstradios nachzuhören. Links zu den Hörstücken finden sich direkt im jeweiligen Veranstaltungseintrag.
Konzeption und Moderationen: Annalena Stabauer
1.3.2020 So, 15:00 Literatur |
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3.3.2020 Di, 19:00 Literatur |
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5.3.2020 Do, 18:30 Literatur |
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8.3.2020 So, 15:00 Literatur |
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10.3.2020 Di, 18:30 Literatur |
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12.3.2020 Do, 19:00 Literatur |
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